Die Österreichische Post in der Levante bezieht sich auf die Postdienste, die Österreich im Osmanischen Reich und in anderen Gebieten des östlichen Mittelmeers betrieben hat. Diese Region, die als Levante bekannt ist, umfasste eine Vielzahl von Gebieten, darunter die Ägäischen Inseln, Ägypten, Albanien, Bulgarien, Griechenland, Kreta, Montenegro, Moldau - Walachei (Rumänien), das Osmanische Reich, Samos, Serbien und Zypern.
Wie auch das Deutsche Kaiserreich hatte Österreich das Recht, im Osmanischen Reich Postdienste zu betreiben. Dies führte zu Wertausgaben in Soldi -, ab dem 1. September 1886 in Para - bzw. Piasterwährung. Die Verwendung dieser Ausgaben hielt bis zur Schließung der ausländischen, einschließlich der österreichischen Postämter in der Levante am 30. September 1914 an.
Neben Österreich eröffneten auch andere Länder wie Frankreich, Russland, England, Italien, Deutschland, Griechenland und Ägypten Postämter in den Ländern des östlichen Mittelmeers. Diese internationalen Bemühungen spiegeln die geopolitischen Dynamiken der damaligen Zeit wider und die Rolle, die die Post als Mittel zur Förderung nationaler Interessen spielte.
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Dr. Herbert Knauthe:
Österreichische Feldpostämter im Nahen Osten
Der Nahe Osten war bereits zur Zeit des Osmanischen Reiches mit Österreich durch unmittelbare Postkurse verbunden. Schon Kaiser Leopold L (1658 bis 1705) veranlaßte nach dem Friedensvertrag von Karlowitz 1699, im Interesse der Politik und des Handelsverkehrs zwischen Wien und Konstantinopel (heute Istanbul) eine Postverbindung her - zustellen. Auf der Strecke Belgrad - Konstantinopel waren zuverlässige türkische Reiter als "österreichische Post - Janitscharen" eingesetzt und in verschiedenen Orten wurden Pferdewechselstationen errichtet. Im Jahre 1775 kam es zwischen Österreich und der Hohen Pforte (Türkei) zum Abschluß eines Handelsvertrages, demzufolge Österreich berechtigt war, ein eigenes Postwesen in der Türkei zu unterhalten. Schon 1746 war in Konstantinopel ein österreichisches Botschaftspostamt eingerichtet worden. Bis. tief in das 19. Jahrhundert wurde auch die west - und mitteleuropäische Korrespondenz nach der Türkei und der Levante über Österreich und den österreichischen Postkurs Wien - Konstantinopel geleitet. Im Jahre 1911 gab es im Osmanischen Reich noch 35 österreichische Levante - Postämter. Da jedoch die Türkei seit 1860 selbst einen zentralen Staatspostdienst schuf und den Ausbau ihres eigenen Postwesens betrieb, wurden die österreichischen Postämter bis zum Ende des Ersten Weltkrieges geschlossen. Das letzte Kapitel österreichischer Postgeschichte im Nahen Osten ist aber noch nicht abgeschlossen! Durch die Entsendung österreichischer Militärkontingente nach Zypern ("United Nations Force in Cyprus" - UNFICYP) sowie nach Ägypten ("United Nations Emergency Force" - UNEF) und später nach Syrien ("United Nations Disengagement Observer Force" - UNDOF) war eine krisensichere direkte Postversorgung der österreichischen UNO - Soldaten notwendig geworden. Bereits im Dezember 1973 wurde zwischen der österreichischen und der ägyptischen Postverwaltung die beschleunigte Abfertigung der Post an das damals am Suezkanal stationierte österreichische UNO - Kontingent vereinbart. Nach Verlegung der Einheit auf die Golan - Höhen (Syrien) wurde jedoch auf Grund eines Übereinkommens zwischen dem Bundesministerium für Landesverteidigung und der Generalpostdirektion am Standort der Truppe das österreichische Feldpostamt 1500 UNDOF AUSBATT errichtet. Das Feldpostamt wird unmittelbar vom Postamt 1150 Wien (Westbahnhof) versorgt. Der Postaustausch erfolgt auf dem Luftwege. Der Postverkehr zwischen Österreich und dem Feldpostamt 1500 UNDOF AUSBATT hat auch während der jüngsten Nahostkrise seine Bewährungsprobe bestanden. Als Feldpostmeister fungiert jeweils ein mit den erforderlichen Postkenntnissen versierter zum Militärdienst einberufener Postbediensteter. Am 15. November 1976 wurde am Standort des österreichischen UNO - Kontingentes in Zypern das Feldpostamt 1501 UNFICYP AUSCON errichtet. Im Postverkehr mit den Feldpostämtern sind Postkarten und Briefe bis 100 Gramm zur Inlandsgebühr, Briefe über 100 Gramm zur Auslandsgebühr, sonstige Briefsendungen und Pakete bis zwei Kilogramm zur Inlandsgebühr zuzüglich Flugzuschlag (Zypern bzw. Syrien) zugelassen. Philatelistische Wünsche (Gefälligkeitsabstempelungen) sind an das Postamt 1150 Wien zu richten. Die rasche und pünktliche Postverbindung mit der Heimat gehört zu den Grundbedingungen der guten Moral der Truppe und des Wohlbefindens jedes einzelnen fern der Heimat im Einsatz stehenden Soldaten.
in: Postbüchl 1977