Carl Lindenberg (1. Mai 1850 in Wittenberge; † 13. Juli 1928 in Berlin) war ein deutscher Jurist und einer der bedeutendsten deutschen Philatelisten. Sein Spezialgebiet waren Ganzsachen, und er war ein herausragender Autor im Bereich Philatelie. Nach ihm ist die Lindenberg - Medaille benannt.
Lindenberg stammte aus einer alten preußischen Beamten - und Offiziersfamilie. Bereits im Alter von sieben Jahren begann seine Sammelleidenschaft für Briefmarken, und mit 17 Jahren hatte er bereits 1400 unterschiedliche Briefmarken in seiner Sammlung. Zu dieser Zeit sammelte er bereits Ganzsachen1. Seine Jugend verbrachte er in Wittenberge, Berlin und Breslau. Ab 1869 studierte er Jura in Breslau und setzte sein Studium in Berlin fort. Beim Militär war er nicht an der Front, sondern für die Bewachung französischer Kriegsgefangener abkommandiert1.
Neben seiner juristischen Tätigkeit war Carl Lindenberg ein engagierter Journalist. Er redigierte für die angesehene Vossische Zeitung die Rubrik "Personalien und Statistik", wobei es oft um Personalien von Juristen ging. Bereits ab dem Alter von 20 Jahren verfasste er Artikel für philatelistische Fachzeitschriften und war Schriftleiter der Zeitschrift "Der Deutsche Philatelist". Er war auch Beirat im Kuratorium des Berliner Reichspostmuseums, wo er für den Ausbau der philatelistischen Sammlung verantwortlich war. Während seiner Tätigkeit für das Museum gab er seine eigene Sammlung auf. Später nahm er sie jedoch noch einmal für kurze Zeit auf.
Carl Lindenberg war nicht nur ein passionierter Sammler und Autor, sondern auch ein bedeutender Förderer der Philatelie in Deutschland. Sein Beitrag zur Erforschung und Bewahrung philatelistischer Schätze bleibt bis heute unvergessen.