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Buch Cover

Kleines Lexikon der Philatelie

Goldmann Ratgeber; Gütersloh/Berlin, 1978

Autoren: Ullrich Häger

Schlagworte: Gesamtübersichten / Lexika Philatelie / Philateliegeschichte Einführungen, Lehrbücher, Lexika

Zitate

Ägäische Inseln / Dodekanes

Ägäische Inseln, eine mehr unter dem Namen Dodekanes bekannte Inselgruppe im Ägäischen Meer vor der türk. Küste, von denen die meisten zu den in den Atlanten "Südlichen Sporaden" genannten gehören; die Hauptinsel ist Rhodos. Während des Balkankrieges 1912/13 erklärten sich diese Inseln als "Budn der Inseln im Ägäischen Meer" für unabhängig, und es wurdendrei Marken gergestellt, deren Verwendung jedoch von der kurz darauf die Verwaltung der Inseln übernehmenden ital. Militärregierung untersagt wurde (Mi I - III). Nur aus diesem postal. Und philat. Wenig interessantem Grund führt das postgebiet Ägäische Inseln ein "eigenleben" und leitet den Michel - Katalog bzw. ein Vordruckalbum Europa ein. Genauer besehen, gehört es aber eher als ein Teilgebiet zu Italien, denn noch im September 1912 erschienen ital. Marken mit dem Aufdruck EGEO und im Dezember solche mitAufdruck von 13 verschiedenen Inselnamen. Nachdem die Inseln Mitte 1923 von der Türkei offiziell an Italien abgetreten und die Bestände der alten Aufdruckmarken aufgebraucht waren, wurden ab 1929 neue Marken mit Inschrift RODI, aber auch mit versch. Anderen Aufdrucken (z.B. Inselnamen) verausgabt. Die Inseln gingen 1947 in den Besitz Griechenlands über. Das Postgebiet Ägäische inseln ist nicht leicht zu überblicken und wird wenig gesammelt. Vielen Marken kommt anges. Niedriger Auflagen ein weitaus höherer Wert zu, als ihn die Kataloge verzeichnen; das gilt ganz bes. für Marken mit Inselnamen - Aufdrucken und entspr. Stempeln auf Ganzbrief.

Albanien

Albanien, in der Beliebtheitsstatistik (Anhang) an letzter Stelle stehendes Sammelgebiet mit hist. Und postal. Wechselvoller Vergangenheit und sich daraus ergebenden vielen Aufdruckmarken teils primitiver Ausführung. … Die ital. Post unterhielt in Albanien ab 1902 Auslandspostanstalten mit bes. Marken.

Altitalien

Altitalien, Bez. für die Marken der ital. Kleinstaaten bis 1861; häufig werden noch die ersten Ausgaben für das geeinte Königreich hinzugerechnet (Mi 1 - 15). Ein schönes, für die meisten Sammler aber unerschwingliches Sammelgebiet.

Triest (Freistaat - Zone "A")

A.M.G./F.T.T. /F.T.R, = Allied Military Government/Free Territory Trieste, Aufdruck (später ohne Punkte) auf 240 Frei - 28 Porto - 26 Paket - und neun Zustellungsmarken Italiens, die 1947 - 54 für die bon brit.amerik. Besetzte Zone A des Freistaates Triest verausgabt wurden.

Andorra

Andorra, Freistaat in den Pyrenäen, der 1278 unter gemeinsame Herrschaft der franz. Grafen von Foix und der spna. Bischöfe von Urgel geriet, seine Eigenständigkeit aber weitgehend bewahren konnte (die Stelle der Foix nimmt seit langem der franz. Staatspräsident ein). Die Betreuung der Post liegt in den Händen Frankreichs und Spaniens; von beiden Seiten werden Marken verausgabt, die jedoch nur für den Auslandsverkehr benötigt werden, da Inlandssendunge portofrei sind. Die franz. Post in Andorra begann 1931 mit der Ausgabe von Frei - und Portomarken, darunter einigen hübschen Bildermarken. Seit 1966 beteiligt man sich auch den Europa - Marken; ANdorra ist über Frankreich Mitglied der CEPT. Für die span. Post gibt es seit 1928 bes. Marken in erhebl. Geringerer Zahl als bei der franz. Post. Als Sammelgebit ist Andorra nicht sonderlich beliebt.

Julisch - Venetien / Österreichisches Küstenland

A.M.G./V.G. = Allied Military Government / Venetia Giulia, Aufdruck auf 31 versch. Marken Italiens für das von der brit. - amerik. Militärregierung bis zur Bildung des Freistaats Triest verwaltete Gebiet. Diese Marken werden als Anhang zu einer Italien - Sammlung oder als Vorläufer eienr Triest - Sammlung berücksichtigt.

Annullato

Annulato, Entwertungsstempel für versch. Marken Altitaliens; später auch für zum Verkauf an Händler bestimmte Restbestände verwendet.

Siegfried Ascher

Ascher, Dr. Siegfried, 1877 - 1962, bedeutender und unvergessener dt. Philatelist bes. auf dem Gebiet der Ganzsachen aller Welt. Die er in einem zweibänd. Katalog sehr ausführl. Erfaßte; war auch sonst literarisch sehr rührig und lieferte Arbeiten, auf denen die heutigen Ganzsachen - Kataloge aufbauen. Ascher erhilet viele Ehrungen, darunter 1933 die Lindenberg - Medaille.

Äthiopien

Äthiopien, früher bekannt unter dem Namen Abessinien. Dieses seit 1894 Postwertzeichen verausgabende afr. Kaiserreich ist bei uns als Sammelgebiet wenig beliebt, obwohl seit über zehn Jahren Bildermarken in erträglicher Zahl pro Jahr verausgabt werden. An den - leider sehr teuren - alten Ausgaben (1894 - 1908, gewissermassen Privatpostmarken, da vom Postminister auf eigene Rechnung herausgegeben) und den Marken der Staatspost bis etwa 1930 kann sich ein Spezialsammler begeistern. Von 1935 bis Mitte 1942 has es kein Kaiserreich Äthiopien gegeben; das Land wurde von Italien besetzt und es gelangten die Marken für Italenisch - Äthiopien in Kurs. Seitdem gibt es wieder eigenstaatl. Marken.

Eritrea

B.A. ERITREA, Aufdruck auf einigen brit. Frei - und Portomarken ähnl. B.A. SOMALIA, die für das besetzte Italienisch - Eritrea verausgabt worden sind.

Basler Täubchen

Baseler Taube, Begriff aus der Sammlersprache für die MArke der Stadtpost Basel vom 1.7.1845 mit einer auffliegenden Taube und Brief im Schnabel im Wappenschild der Stadt. Es ist die erste Marke überhaupt, die in Dreifarbendruck hergestellt worden ist, noch dazu mit farblosem Prägedruck (Taube) kombiniert. Die Marke gehört wie die Ausgaben der Kantonalpost Genf und die Zürich 4 und 6 zu den großen Raritäten. Durch den Prägedruck ist die Marke gegen unsorgfältige Behandlich, so daß der Preis je nach Erhaltung stark schwankt.

Tripolitanien

B.A. TRIPOLITANIA, Aufdruck auf einigen brit. Frei - und Portomarken ähnl. B.A. SOMALIA, die für Italienisch - Tripolitanien verausgabt worden sind.

Somalia

B.A. SOMALIA = British Administration (Britische Verwaltung) Aufdruck und neuer Wertüberdruck auf elf brit. Marken (auf Großbritannien Mi 205 - 228), die 1950 im besetzen Italienisch - Somaliland verwendet worden sind.

Benadir Gesellschaft

Benadir, Inschrift (mit Poste Italiane) und Landesangabe auf vielen Marken, die 1903 - 1905 von der ital. Benadir - Gesellschaft für das von diseer genutzte und verwaltete ostafr. Küstenland um Mogadiscio an der Somaliküste in Ostafrika verausgabt und verwendet worden sind. Italien übernahm dieses Gebiet 1905 als Kolonie Italienisch Somaliland. Die Restbestände der Benadir - Marken wurden 1905 - 1916 mit neunen Wertüberdruck versehen aufgebraucht, weitere 1922/24 in Italienisch - Eritrea.

Bildpostkarte

Bildpostkarte, postamtl. Verausgabte Karte mit Wertstempeleindruck (= Ganzsache) und Bilddruck in Wertstempelfarbe in der linken oberen Hälfte der Vorderseite. Beliebtes Werbemittel für Fremdenverkehrsorte, da diese KArten weit gestreut von zahlr. Postämtern im ganzen Land abgegeben werden. Bildpostkarten finden bei den Sammlern wenig beachtung, nicht zuletzt weil die bisher erschienen Zahl teils sehr groß ist (bes. Österreich ist auf diesem Gebiet sehr rührig) und die Unterbringung Schwierigkeiten verursacht. Es gibt außerdem viele Karten mit ähnlichen, jedoch priv. Zudrucken (z.B. zu Ausstellungen), die nicht unter den Begriff Bildpostkarten fallen. Nicht zu verwechseln mit Ansichtspostkarten; auch Publibel - Karten.

Merkure / Blauer Merkur, Gelber Merkur, Rosa Merkur, Zinnoberroter Merkur

Blauer Merkus, Bez. Aus der Sammlersprache für die Österreich - Marke Mi 6, die billgste aus der Reihe der vier Merkure, die zum Versand einer einzelnen Zeitung (nur im Inlandsverkehr) benötigt wurde. Aus der blauen Druckfarbe ging für Verwender und Post der Frankaturwert on 0, 6 Kreuzer hervor.

Blaue Mauritius

Blaue Mauritius, Begriff aus der Sammlersprache für die Mauritius - Marke Mi 2, von der nur noch sechs ungebrauchte und sechs gestempelte (davon drei auf Brief) Exemplare erhalten sind. Obwohl einige andere Marken in nur geringerer Stückzahl die Zeiten überdauert haben, gehört die Blaue Mauritius zu den auch in Laienkreisen bekanntesten Postwertzeichen, was bes. daran liegt, dass immer wieder sensationelle Meldungen beim Verkauf einer solchen Marke durhc Zeitungen und Fernsehen gehen und auch sonst weil Wahres, aber auch uUnwares berichtet wird.

Eritrea

B.M.A. Eritrea, Aufdruck auf einigen brit. Frei - und Portomarken ähnl. B.M.A. Somalia, die in Italienisch - Eritrea verausgabt worden sind.

Julius Bochmann

Bochmann, Julius, 1901 - 1957, bedeutender dt. Philatelist und weithin bek. Autorität auf dem Gebiet der dt. Gelegenheitsstempel (Sonder - und werbestempel). Sein im Rahmen der Poststempelgilde "Rhein Donau" herausg. Umfangr. Stempel - Katalog wird seit seienm Tod von anderen Kernnern der Materie weitergeführt.

Tripolitanien

B.M.A. TRIPOLITANIA, Aufdruck auf einigen brit. Frei - und Portomarken ähnl. B.M.A. Somalia, die in Italienisch - Tripolitanien verausgabt worden sind.

B.L.P.

B.L.P., Aufdruck auf neun ital. Freimarken; s. Kartenbrief - Marken.

Bolaffi - Katalog

Bolaffi - Katalog. Dieser die Marken Italiens, der ehemaligen Besitzungen und Nachfolgestaaten sehr ausfühl. Behandelnde, älljährl. Erscheinende Katalog ist trotz evtl. Sprachschwierigkeiten dem Italien - Sammler zu empfehlen, da viele in anderen Katalogen nicht verzeichnete Abarten, Druckmängel usw. aufgeführt und bewertet sind.

Richard Borek

Borek. Richard, 1874 bis 1947, Gründer der bek. Markenhandlung und des Album - und Katalog - Verlages in Braunschweig. Es wird ein im 66. Jahrg. Erscheinende Hauszeitschrift ("Borek.Berichte") herausgegeben. Die Firma führen Sohn und Enkel weiter.

Recapito Autorizzato / Briefzustellungsmarken

Briefzustellungsmarken, in Italien seit 1928 verwendete Marken, die solchen Briefen hinzugeklebt sein müssen, die von priv. Diesntleistungsunternehemn oder zwischen Filialen großer Firmen (z.B. Banken) mit eigenen Boten befördert werden, was mit Zustimmung der Post mögl. Ist. Die Marken werden von der Post verausgabt und unterscheiden sich grundsätzlich von Privatpostmarken; sie sind im Michel - Katalog anschließen an die ital. Portomarken als "gebührenmarken" verzeichnet und sollten als staatl. Wertzeichen in einer Italien - Sammlung nicht fehlen.

Campione d´Italia

Campione, genau Campione dItalia, kleine Ortscahft am Luganer See, die ganz von schweiz. Gebiet umgeben ist, aber zu Italien gehört und sich in den letzten Monaten des 2. Weltkrieges, während norditalien noch unter Mussolinis Herrschaft stand, zu König Victor Emanuel bekannte. Da keine ital. Marken nach Campione geliefert werden konnten, ließ die Gemeinde 1944 (mit Gültikkeit bis 1952) zunächst fünf Marken mit dem Wappen der Ortschaft und in zwei versch. Zähnungsarten herstellen, danach erschien eine schöne Bilderserie; alle Marken enthalten das Savoyer Kreuz als Zeichen der Zugehörigkeit zum Königreich Italien. Der Postverkand nach Italien und ins Ausland wird nach wie vor auch heute über das schweiz. Postamt Lugano I abgewickelt. Für Sendungen nach Italien müssen zur Freimachung ital., für solche in die Schweiz schweiz. Marken verwendet werden, Post in andere Länder kann nach Beleiben mit ital. Oder schweiz. Marken frankiert werden; letztere dürfen jedoch nur vom Postamt Lugano 1 entwertet werden.

Cavallini / Sardinische Pferdchen

Cavallini, aus dem ital. Übernommener Begriff für gestempelte Briefbogendes Königreichs Sardinien (Sardinische Pferdchen).

Cursus publicus

Cursus publicus. Das unter Cäser und den diesem folgenden Kaisern große Teile Europas, Afrikas und Vorderasiens umfassende Römerreich konnte nur mit Hilfe eiens gut organiserten Nachrichtenwesens bestehen und verwaltet werden, zu welchem Cäser den Grundstein legte und das unter Augustus zur Staatspost ausgebaut wurde. Diese cursus publicus genannte und mit Wagen oder Schiffen auch zur Beförderung von Perosnen sowie Waren, Kriegsmaterial und Lebensmitteln betriebene Einrichtung unterstand dem AKiser direkt, dem allein auch das verfügungsrecht zukam. Außer zweirädr. Wagen als Schnellpost gab es vierrädr. Reisewagen zur Personenbeförderung sowie stabile Lastwagen. … Auf llen Streken des Cursus publicus, soweit nicht Schiffe in Anspruch genommen werden mußten, waren in abständen von 7 - 14 km Stationen zum Pferdewechsel und in 28 - 42 km Entfernung solche zur Erfrischung oder üÜbernachtung der Reisenden eingerichtet. Die Provinzen hatten für alles aufzukommen, was mit dem Cursus zusammenhing, dessen Benutzung für die Reisenden kostenfrei war. Benötigt wurde ein Berechtigungsschein, den nur bevorzugte Personen erheilten. Von den Unterwegsstationen wird die Bezeichnugn Post angeleitet. Unter den Kaisern nerva, Trajan und Hadrian, die auch Staatsmittel zur Verfügugn stellten, erlebte der Cursus publicus zwischen 96 und 138 auf über 80. 000 km ausgebauten Straßen und zahlr. Schiffslinien seine Blütezeit. Mit dem Einfall der Goten verfiel diese Einrichtung; im Oström. Reich bestand sie als Reitpost noch bis etwa 520.

Laibach / Lubiana / Ljubljana (Provinz)

Co, Ci, Aufdruck auf jugoslaw. Marken - > Laibach.

Österreichischer Lloyd

Col vapore (ital. Mit Dampfschiff), Stempel auf alten Briefen im Mittelmeerraum (bes. Adrai) mit Postdampfschiffen befördert worden sind und in der Mehrzahl von der Schiffspost des Össerr. Lloyd herrühren. Es gibt zahl. Stempelformen, außerdem mancherlei gleichbedeutende Stempel mit anderen inschriften.

Cyrenaica

Cyrenaica, vormals Italenisch - Cyrenaica. Für diesen Landesteil wurden 1950 bis zur Vereinigung mit dem übr. Ital. Besitz in Nordafrika zum Königreich Libyen 13 Frei - und 7 Portomarken verausgabt. Die Freimarken erhielten 1951 den Aufdruck LIBYA (auch in arab. Schrift) und teils neuen Wertüberdruck. Die Cyrenaica - Marken können als Vorläufer in eine Sammlung Libyen aufgenommen werden.

Deutsche Dienstpost

Deutsche Dienstpost Alpenvorland, erst im November 1943 mit Sitz in Bozen eingerichtet und die ital. Provinzen Bozen, Trient und Belluno umfassend.

Deutsche Dienstpost

Deutsche Dienstpost Adria, erst im Oktober 1943 mit Sitz Triest eingerichtet und im wesentlichen die prov. Venezien und einen Teil Istirens umfassend. 16 großformatige Bildermarken mit Wertangabe in Centesimi und Lire soewie Inschrift ALPENVORLAND / ADRIA haben mit der Deutschen Dienstpost ncihts zu tun, es ist auch keine postaml. Ausgabe gewesen.

Deutsche Dienstpost

Deutsche Dienstpost, ein bes. Kapitel dt. Postgeschichte 1939 bis 1945, das sich in kurzen Worten nicht erschöpfend schildern läßt. Es hat sich um eine speziellen Zweig der Dientstpost gehandelt, der für die in versch. Besetzten Gebieten zahlr. Eingerichteten Verwaltungsorgane der Behörden, Parteidienststellen und Wehrmacht (z.B. Lazarette, Verpflegungsämter) später auch für von dt. firmen übernommene Fabriken u.a. tätig war, und wofür eine eigene Organisation zur Beförderung der Psotsendungen gescahffen wurde. Die Benutzung der unter dt. Aufsicht weiter bestehenden allg. Landespost war hierfür untersagt. Post der Dienststellen war gebührenfrei, die psot der dienststellenbeschäftigten mußte anch Inlandstarif freigemacht werden. Der Deutschen Diesntpost wurden von der reichspost neben dne erforderlichen Postwertzeichen auch z.B. Einschreibezettel und ortsdatumsstempel (teils mit zusätzl Hinweisinschrift verschiedenster Art) u.a. zur Verfügung gestellt. Die Kennzeichnung als Sendung der Deutschen Diesntpost erfolgte handschriftlich oder mittels örtl. Hergestellten Nebenstempeln. Es hat auch gewisse Verbindungen zwischen der Deutschen Dienstpost und der Feldpost gegeben, indem dort, wo keine Feldpostämter tätig waren, die Deutsche diesntpost Truppenfeldpost annahm und verausgabte. Die dEutsche Dienstpost wurde bevorzugt in solchen Gebieten eingerichtet, die sich das sog. 3. Reich gänzlich anzugliedern gedachte. … Wie umfangreich, schwierig aber auch interessant das Thema Deutsche Dienstpost ist, geht allein daraus hervor, daß es ein fast 500 seitiges Handbuch nebst Stempelkatalog dazu gibt.

Emilio Diena

Diena, Emilio, Dr. 1860 - 1940, bedeutender ital. Philatelist mit einzigartigern Kenntnissen in bezug auf die Marken und Stemple der sog. Altital. Staaten, dessen zahlr. Arbeiten über diese Gebiete noch heute kaum verändert gültig sind. Diena war Inhaber der Lindenberg - Medaille.

Mario Diena

Diena, Mario, 1891 - 1971, Sohn von Emilio und in unserer Zeit der bedeutendste Kenner der Marken und Stempel Altitaliens mit zahlr. Veröffentlichungen (teils in Zusammenarbeit mit Vater sowie Bruder Alberto) über dieses Gebiet.

E.A.F.

E.A.F., Aufdruck auf neun Marken Großbritanniens (aus Mi 205 - 228) für die East Africa Forces während des 2. Weltkrieges, die nach der Besetzung von Italien. Somaliland dort von der brit. Militärpost verausgabt wurden.

Italienische Postanstalten im Ausland

Estero, ital. = Ausland, Aufdruck auf insg. 17 ital. Freimarken aus Mi 16 - 49, die für die von Italien auf fremdstaatl. Boden unterhaltenen Auslandspostanstalten verausgabt worden sind und mit entspr. Stempeln entwertet von Spezialsammlen gesucht werden, wobei auf best. Nummern zu achten ist. Die meisten der gestempelt seltenen ESTERO - Marken befinden sich mit von der Post nach Außerkurssetzung aufgebrachter Gefälligkeitsentwertung (Nr. 3364 und 3862) versehen im Handel und sind in diesem Zustand billg zu haben. Ab 1900 erschienen für die noch bestehenden oder neu errichteten ital. Auslandspostanstalten jeweils bes. Aufdruckmarken.

Fezzan

Fessan, auch Fezzan, an die Sahara angrenzende Landschaft in Nordafrika in ehem. Ital. Besitz, die gegen Ende des 2. Weltkrieges von Frankreich besetzt wurde. Von franz. Militärverwaltung wurden 1943 - 1946 einige Marken Italiens bzw. Ital._Libyens mit versch. Aufdrucken verausgabt. Danach erschienen bes. Bildermarken mit inschrift Territoire Militaire FEZZAN - GHADAMES und von 1948 - 1951 solche mit Inschrift Territoire Militaire du FEZZAN. Weitere mit gleicher Landesangabe gab es unter eienr Zivilregierung 1951. Der Fessan wurde danach mit dem übr. Ehem. Besitz Italiens in Nordafrika zum Königreich Libyen vereinigt.

Fiume / Rijeka

Fiume, heute Rijeka, wichtige Hafenstadt am gleichnam. Golf (Adriat. Meet), die zunächst zu Österreich, dann zu Ungarn und 1918 für wenige Wochen zu Jugoslawien gehörte, so daß entspr. Marken dieser Länder mit Stempel Fiume als Vorläufer gesammelt werden können. Mit der Ausgabe eigener Marken wurde Ende 1918 begonnen, nachdem Fiume zum Interalliirten Besetzungsgebiet erklärt worden war. Der Aufdruck FIUME auf ung. Marken ist vielfach gefälscht worden, aber auch zahlr. Spätere ausgaben sind als Ganzfälschungen bekannt; beim Erwerb ist größte vorsicht geboten. Fiume wurde im Herbst 1919 Freistaat (Mi 71 - 167) und 1924 Italien einverleibt (Mi 168 - 195); letztere Marken waren nur wenige Wochen im Verkehr. Es können noch einige Porto - und Militärpstmarken sowie die Besetzungsausgaben für die jugoslaw. Carnaro - Inseln berücksichtigt werden. Fiume - Marken sind fast nur mit Gefälligkeitsentwertung zu finden und auf Ganzbrief meist selten. Als seit langem abgeschlossenes Sammelgebiet mit unschönen Marken wird Fiume bei uns kaum gesammelt, gern aber als Anhang zu einer Italien - Sammlung von ital. Sammlern. Von 1945 bis zum endgültigen Anschluß Fiumes an Jugoslawien (dann umbenannt in Rijeka) verausgabt die jugosl. Behörden sieben Italien - Marken mit Aufdruck 3 - V - 1945/FIUME/RIJEKA und neuem Wertüberdruck, die als "Asugaben für Istrien und das Slowenische Küstenland" im Michel - Katalog unter Jugoslawien angeführt sind.

Fiumerland - Kupa

Fiumerland - Kupa. Während des 2. Weltkrieges besetzte Italien die jugoslaw. Nachbarstadt Fiumes, Susak, mit einigem Hinterland. Für dieses Gebiet wurden 21 versch. Aufdruckmarken verausgabt, die im Michel - Katalog unter "Italienische Besetzungsgebiete 1941 bis 1943" angeführt sind.

Merkure / Blauer Merkur, Gelber Merkur, Rosa Merkur, Zinnoberroter Merkur

Gelber Merkur, Begriff aus der Sammlersprache für die Österreich - Marke Mi 7 aus der Reihe der vier Merkure, die am 1.1.1851 zum Versand von zehn zusammen unter Streifband verschickten Zeitungen im Inlandsverkehr verausgabt wurde. Aus der gelben Druckfarbe ging für Verwender und Post der Frankaturwert von 6 Kreuzer hervor. Der Gelbe Merkur gehört zu den großen, ungebraucht mit vollem Originalgummi zu den größten Raritäten. Im März 1856 wurde diese Marke von 6 auf 0, 6 Kreuzer amtl. Abgewertet und nun wie der Blaue Merkur für den Versand einzelner Zeitungen verwendet. Es war nämlich festgestellt worden, daß sich mit chem. Mitteln aus blauen Marken zum Schaden der Post (und der Sammler!) leicht eine gelbe machen ließ. Anstelle der gelben Zeitungsmarke wurde der Zinnober - Merkur verausgabt.

Toskana 3 Lire Gelb

Gelbe Toskana, Bez. aus der Sammlersprache für die Marke des ehem. Großherzogtums Toskana (Italien), die nach der Volkserhebung als Höchstwert einer neuen Markenserie von der Provisorischen Regierung am 1.1.1860 verausgabt wurde (Mi 23). Durch den hohen Nennwert und die kurze Verwendungszeit wurden von dieser 3 - Lire - Marke verh. wenige Exemplare verkauft; die Gelbe Toskana gehört deshalb zu den größten Weltraritäten.

Italo Balbo / Geschwaderflug

Geschwaderflug. Unter dem Kommando des ital. Generals und Luftfahrtministers Italo Balbo wurden von der ital. Luftwaffe zwischen 1928 und 1933 vier Geschwaderflüge über weite Strecken mit bis zu 71 Flugzeugen durchgeführt. Zum dritten Flug, der 1930 mit mehreren Zwischenlandungen nach Rio de Janeiro führte, wurde eine Sondermarke verausgabt (Mi 361). Der letzte Geschwaderflug (1.7. bis 12.8.1933) hatte Chicago (damals Weltausstellung) zum Ziel, das von Ortobello aus über Amsterdam, Londonderry/Nordirland, Reykjavik/Island, Cartwright/Labrador, Montreal/Kanada erreicht wurde. Auf dem Rückflug wurde in New York, Shediac/Kanada, Shoal Harbour/Kanada (dort zwei Wochen Aufenthalt zur Überholung der 24 Flugboote), Azoren und Lissabon zwischengelandet. Endstation dieses aufsehnerregenden Flugs war der Hafen von Ostia bei Rom. Zu diesem Flug erschienen zwei dreiteilige Marken (Mi 455 - 46), die desh. Bes.bemerkenswert sind, weil sie zwar als Dreierstreifen am Schalter verkauft und praktisch nur als solche verwendet wurden, theoretisch aber auch einzeln hätten verklebt werden können. Der großformatige linke Teil war überhaupt kein Postwertzeichen, sondern ledigl. ein nicht alltägl. gestalteter Klebezettel, mit welchem die Beförderung als eingeschriebene Luftpost - Eilsendung gekennzeichnet wurde; eine Wertangabe ist desh. nicht vorhanden. Die normalformatige mittl. Marke zu 5, 25 Lire stellte die Auslandsbriefgebühr einschließlich Einschreiben und Eilzustellung dar, während der rechte querformatige Teil mit Wertangabe 19, 75 Lire da Luftpostzusatzporto für Sendungen nach Island bzw. 44, 75 Lire nach nordamerik. Zielen auswies. Ganz ungewöhnl. Ist, daß der linke Teil des Dreierstreifens in jedem Schalterbogen zu 20 Streifen mit Aufdruck APPARECCHIO I und den auf jeweils vier Buchstaben abgek. Namen der 20 Piloten versehen war, mit deren Maschinen Post befördert wurde. Der Spezialsammler müßte demnach je eine vollständigen Schalterbogen oder 20 einzelne Streifen dieser teuren Marken berücksichtigen; die Aufdrucke BALB und BORG sind bes. selten. Die Marke Mi 446 gibt es mit zusätzl. Aufdruck VOLO DI RITORNO NEW YORK - ROMA für den Rückflug in einer Auflage von angebl. nur 500 Stück (Mi 446I). Zu den großen Raritäten gehört Mi 446 als Diesntmarke mit zusätzl. Aufdruck SERVIZIO DI STATO (Mi D 9). Die normalen Marken erschienen auch für die damal. Besitzung Ägäische Inseln mit Aufdruck ISOLE ITALIANE DELLEGEO (Mi 121/22), ferner gab es zwei Einzelmarken für Cyrenaica (Mi 109/10) und Tripolitanien (Mi 196/97). Von den angeflogenen Ländern verausgabte Island drei Sondermarken mit Aufdruck Hopflug Itala 1933 (Mi 172/74) sowie Neufundland eine bes. seltene Marke (Mi 199).

Ghadames

Ghadames, Oase an der Grenze zu Tunesien und ehem. zu Italienisch - Tripolitanien gehörend, die gegen Ende des 2. Weltkrieges von Frankreich besetzt wurde. Von 1943 - 1949 gelangten die bes. Marken für Fessan zur Verwendung. 1949 - 1951 gab es insg. zehn eigene Marken für Ghadames 1951 wurde da Gebiet mit dem übr. Ehem. Ital. Besitz in Nordafrika zum Königreich Libyen vereinigt.

Italo Balbo / Geschwaderflug

Hopflug, Aufdruck auf drei Marken Islands von 1933 (Mi 172 - 74) zum ital. Geschwaderflug.

Inselpost

INSELPOST, Aufdruck in versch. Typen auf dt. Zulassungsmarken für Luftfeldpost und Päckchensendungen für die gegen Ende des 2. Weltkrieges auf den griech. Inseln Kos (Coos), Kreta und Leros sowie auf Rhodos abgeschnittenen dt. Truppen, durch welche jedem Soldaten und seine Angehörigen ein monatl. gleiche Postbenutzung ermöglicht werden sollte, da bei den schwierigen Transportverhältnissen eine Kontingentierung notwendig war. Die meisten dieser Inselpost - Marken sind sehr wertvoll und oft gefälscht worden, deshalb Prüfung empfehlenswert.

Ionische Inseln

Ionische Inseln, Inselgruppe vor der Westküste Griechenlands mit (Schreibweise ja nach Atlas verschieden, auch in den Psotwertzeichen) Korfu, Paxos, Leukas (oder Santa Maura), Ithaka, Kefallinia (Kefalonia) und Sakynthos (Zante). Früher wurde die an der Südspitze des Pelepones gelegene Insel Kythira (oder Cerigo) hinzugerechnet.

Istrien / Slovenisches Küstenland

ISTRA, Aufdruck (und neuer Wertüberdruck) auf ital. MArken für das von Jugoslawien nach ende des 2. Weltkrieges besetzte ehem. Ital. Gebiet Istrien. Die mesiten dieser Marken sidn amtl. Nicht anerkannt und verwendet worden, ausg. Mi 34 - 37. Es folgten 1945 - 47 versch. Weitere Marken teils eigener Gestaltung, die im Raum der Halbinsel Istrien und des "Slowenischen Küstenlandes" in Kurs gesetzt wurden. Diese Marken können als Anhang zu einer Jugoslawien - Sammlung berücksichtigt werden.

Kolonien / Italienische Kolonien

Italienische Kolonien. Von 1932 bis zum ausbruch des 2. Weltkrieges wurden für alle ital. Besitzungen mehrere Gemeinschaftsserien verausgabt, die neben den bes. Marken für jede Kolonie an den Schaltern waren und überall verwendet werden konnten.

Eritrea

Italienisch - Eritrea, ehem. Ital. Kolonie am Roten Meer, seit 1952 zu Äthiopien gehörend, mit etl. Marken von 1893 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges; darunter Restbestände der für Italienisch - Somaliland mit neuem Wertüberdruck verausgabten Marken der Benadir - Gesellscahft von 1903/05 (für Eritrea erst 1922/24 verausgabt! Mi 57 - 63 und 83 - 89). Von 1932 an gab es für alle ital. Besitzungen neben eigenen Ausgaben mehrere Gemeinschaftsserien, die im Michel - Überseekatalog unter Italienische Kolonien verzeichnet sind.Nach der Besetzung Eritreas durch alliierte Truppen gelangten zunächst brit. Marken mit Aufdruck B.M.A. Eritrea, später B.A. Eritrea und neuem Wertüberdruck zur Ausgabe.

Djubaland

Italienisch - Djubaland, im Atlas Oltre Giuba, zunächst zu Britisch - Ostafrika gehörend, 1925 von Großbritannien an Italien abgetreten, bis 1927 Kolonie Italienisch - Gjubaland, danach mit Italienisch - Somaliland vereinigt. Es wurden einige wenige Marken verausgabt.

Somalia

Italienisch - Somaliland, ehem. Ital. Kolonie in Ostafrika von 1905 - 1939, vorher Besitz der Benadir - Gesellschaft, die sieben eigene MArken mit Inschrift POSTE ITALIANE BENADIR verausgabte. Für die Kolonie erschienen zahlr. Marken in meist wenig ansprechendem Stil (Mi 8 - 243). 1927 wurde die Kolonie um Italienisch - Djubaland erweitert. Von 1932 an gab es für alle ital. Besitzungen neben den eigenen Ausgaben mehrere Gemeinscahftsausgaben, die im Michel - Katalog unter Italienische Kolonien verzeichnet sind. Im 2. Weltkrieg wurde das Gebiet von alliierten Truppen besetzt, und es gelangten brit. Marken mit Aufdruck E.A.F. btw. Äthiopien - Marken, 1948 - 1950 brtit Marken mit Aufdruck B.M.A. SOMALIA, später B.A. SOMALIA und neuem Wertüberdruck zur Verwendung. Somaliland wurde 1950 als Treuhandgebiet der Vereinten Nationen nochmals Italien anvertraut. In dieser Zeit erschienen einige recht hübsche Bildermarken (Mi 244 - 375) sowie Porto - und Paketmarken. Unter Zusammenlegung mit British - Somaliland entstand daraus 1960 die unabh. Republik Somalia.

Italienisch Ostafrika

Italienisch - Ostafrika. Die Marken mit Inschrift AFRICA ORIENTALE ITAIANA traten 1938 an die Stelle der 1936 verausgabten für Italienisch - Äthiopien.

Äthiopien

Italienisch - Äthiopien. Für das 1936 von Italien eroberte Äthipien (Abessinien) wurden nur sieben bes. Marken mit entspr. Inschrift (ETIOPIA) verausgabt, an deren Stelle Anfang 1938 diejenigen für Italienisch - Ostafrika traten.

Cyrenaica

Italienisch - Cyrenaica. Mit Italienisch - Tripolitanien wurde die Cyrenaica 1912 (bis dahin türkisch) eine Kolonie unter dem Namen Italienisch - Libien. Für den Landesteil Cyrenaica (ebenfalls für Tripolitanien) wurde von 1923 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges eien ganze Anzahl Sonder - und Gedenkmarken verausgabt; als normale Freimarken wurden diejenigen mit Inschrift LIBIA verwendet. Von 1932 an gab es für alle ital. Besitzungen neben den eigenen Ausgaben mehrere Gemeinschaftserien, die im Michel - Überseekatalog unter Italienische Kolonien verzeichnet sind. Nach Besetzung der Cyrenaica durch alliierte Truppen gelangten bis zur Bildung des unab. Königreiches Libyen brit. Marken mit Aufdruck M.E.F. in Kurs.

Libyen

Italienisch - Libyen, aus Italienisch - Cyrenaica und Italienisch - Tripolitanien 1912 gebildete ehem. Kolonie (bis dahin türk. Gebiet) mit einigen Marken (Inschrift LIBIA) bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges. Für die Landesteile Cyrenaica und Tripolitanien erschienen ab 1923 eigenen Sonder - und Gedenkmarken. Von 1932 an gab es neben eigenen Ausgaben mehrere Gemeinschaftsserien, die im Michel - Katalog unter Italienische Kolonien verzeichnet sind. 1951 entstand unter Einbeziehung von Fessan aus diesen Gebieten das Königreich Libyen.

Tripolitanien

Italienisch - Tripolitanien. Mit Italienisch - Cyrenaica wurde Tripolitanien 1912 (bis dahin türkisch) eine Kolonie unter dem Namen Italienisch - Libyen. Für den Teil Tripolitanien (ebenfalls für Cyrenaica) wurde von 1923 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges eine ganze Anzahl Sonder - und Gedenkmarken verausgabt; als normale Freimarken wurden diejenigen mit der Inschrft LIBIA verwendet. Von 1932 an gab es für alle ital. Besitzungen neben den eigenen Ausgaben mehrere Gemeinschaftsserien, die im Michel - Katalog unter Italienische Kolonien verzeichnet sind. Nach der Besetzung Tripolitaniens durch alliierte Truppen gelangten zunächst brit. Marken mit Aufdruck M.E.F., danach socleh mit aufdruck B.M.A TRIPOLITANIA, später B.A. TRIPOLITANIA und neuem Wertüberdruck zur Ausgabe.

Kirchenstaat

Kirchenstaat. Von 1852 bis zur Einverleibung in das Königreich Italien 1870 besaß dieses seit Jahrhunderten bestehendes Postgebiet eigene, graf. nicht alltägl. gestaltete und desh. Bes. reizvolle Marken. Die erste ausgabe (Mi 1 - 11) kann allein an Hand unzähl. Farbunterschiede stark spezialisert gesammelt werden; der Michel - Katalog gibt nur andeutungsweise ale Möglichkeiten wieder. Eigenartig sind die auf Glanzpapier gedruckten Marken Mi 12 - 18, äußerst interessant die Stempel und auf Ganzbrief oder zumindest Briefstück die halbiert, getrittelt, geviertelt und sogar gesechstelt im Wert des entspr. Teilbetrages verwendeten Marken. Leider gibt es viele Ganzfälschungen und bes. Stempelfälschungen. Die Druckplatten für die Marken im Muster 12 - 25 wurden an einen Händler und von diesem weiterverkauft, so daß insgesamt vier priv. Neudrucke in großen Mengen gergestellt werden konnten, kenntl. An abweichender Zähnung und Farbe sowie verschwomenem Druck. Seit 1929 hat der ehem. Kirchenstaat gewissermaßen eine Fortsetzung im Postgebiet Vatikanstaat gefunden.

Kotor / Cattaro

Kotor, ital. Cattaro, jugoslawische Stadt in Dalmatien, für welche (mit einigem Hinterland) nach Rückzug der Italiener im Herbst 1943 von den dt. Militärbehörden eine unter deren Aufsicht stehende Landespost eingerichtet wurde. Anfnglich kamen dort die Marken Mi 1 - 9 der dt. Militärverwaltung in Montenegro, im Januar 1944 bes. Marken mit vierzeil. Aufdruck Deutsche Militär - Verwaltung Kotor und neuem Wertüberdruck in Lire auf ital. Marken zur Verwendugn (Mi 1 - 6). Im Herbst 1944 wurden Restbestände jugoslaw. Marken mit Wertüberdruck in dt. Währung und Aufdruck Boka Kotorska verausgabt (Mi 7 - 10). Eine vorbereitete Bildermarkenserie (Mi I - IX) gelangte inf. Des Kriegsverlaufs nicht mehr in Verkehr.

Laibach / Lubiana / Ljubljana (Provinz)

Laibach, serbo - kroat. Ljubljana: im 2. Weltkrieg zunächst von Italien, später von Deutschland besetzte Stadt und Provinz (Slowenien) mit einer Landespost. 1. Für die unter ital. Verwaltung eingerichtete Landespost wurden ab Ende April 1941 zunächst 17 jugoslaw. Frei - und fünf Portomarken mit Aufdruck Co.Ci (Commissariato Civili Territori Sloveni occupati Lubiana) verausgabt. Im Mai/Juni folgten weitere 32 Freimarken sowie acht Portomarken mit versch. Aufdruck (Mi 18 - 49, Mi P 6 - 13), bekannt sind ferner 28 andere Aufdruckmarken, die äußerst selten sind, aber durch Angliederung der Prov. Laibach an Italien nicht mehr zur Verwendung gekommen sind und nur den großen spezialsammler interessieren. 2, Nach Rückzug der Italiener und Besetzung der Provinz durch Deutschland wurden die zurückgelassenen Bestände ital. Frei. Und Portomarken mit Aufdruck PROVINZ LAIBACH LJUBLANSKA POKRAJINA, stilisiertem Wappenadler und teils neuem Wertüberdruck in Lira - Währung verausgabt (Mi 1 - 30). Für wohltätige Zwecke gab es einige weitere MArken mit anderen Aufdrucken (Mi 31 - 44). Kurz vor Kriegsende gelangte noch eine Bilderserie zur Ausgabe (Mi 45 - 60). Einge vorgesehene sonst. Marken kamen inf. Des Kriegsverlaufes nicht mehr zur Verwendung und interessieren nur dne großen Spezialsammler.

Libyen

Libyen, 1951 aus dem ehem. Ital. Besitz in Nordafrika entstandenes Königreich, seit 1969 Republik. Es wurden zunächst die Marken von Cyrenaica mit Auf - und Überdruck verwendet, die teils sehr selten und teuer sind. Danach hat es einige hübsche Marken einener Gestaltung sowie etl. Blocks gegeben, die gern gesammelt wurden. NAch der Revolution scheint die republikanische Regierung die früherere vernünftiger Ausgabepolitik fortsetzen zu wollen, weshalb Libyen unter vorläufigem Vorbehalt als Sammelgebiet empfohlen werden kann. Inwieweit der Anschluß Libyens an die Vereinigte Arabische Republik Einfluß auf Art und Anzahl kommender MArkenausgaben haben wird, läßt sich z.Z. der Drucklegung noch nicht übersehen. Libyen schließt auch die kurzlebigen Postgebeite Fessan und Ghadames ein.

Lombardei - Venetien

Lombardei - Venetien. Oberitalien gehörte bis 1866 zu Österreich. Da in diesem Gebiet Silberwährung galt, die im Verhältnis zur österr. Papierwährung höherwertig war, mußten dort 23 bes. MArken verausgabt werden, die aber auch in Österreich - Ungarn gültig waren; dagegen durften die Österreich - Marken wegen des Währungsgefälles in Lombardei - Venetien nicht zur Frankatur verwendet werden. Bildl. Entsprechen diese MArken den gleichzeitigen Österreich - ausgaben, sie weisen aber Wertangaben in Soldi auf und bleiben ebenfalls ohne angabe des Herkunftlandes. Von Mi 1 - 18 gibt es amtl. Neudrucke, weshalb vor Erwerb ungebrauchter Stücke das Urteil eiens Prüfers eingeholt werden sollte. Selten und begehrt sidn die Postfälschungen von Mi 3 - 5, die in Mailand und Verona hergestellt und - von der Post nicht erkannt - verwendet worden sind. Spezialsammler suchen nach postal. Verwendeten Stempelmarken, die in dieser Form sehr selten sind. Die Marken für Lombardei - Venetien werden im allg. als Anhang zu einer Österreich - Sammlung berücksichtigt.

Mafia (Tansania)

Mafia, vor der Mündung des Rufiji gelegene Insel und früher zu Deutsch - Ostafrika gehörige Insel, die im März 1915 von brit. - ind. Truppen besetzt wurde. Zur Verwendung kamen neben ind. Marken ohne bes. Kennzeichnung mit versch. Aufdrucken versehene Ausgaben von Deutsch - Ostafrika, so G.R./MAFIA (Mi 1 - 10), G.R. POST 6 CENTS MAFIA (Mi 11 - 20), die sehr selten und im Michel - Deutschland - Katalog verzeichnet sind.

Mailänder Postfälschung

Mailänder Postfälschung, Bez. Für die Marken Mi 3 - 5 von Lombardei - Venetien (Österreich), die 1857 im groben Holzschnittdruck statt original Buchdruck als Postfälschung teils unerkannt verwendet wurden und gestempelt bzw. auf Ganzbrief sehr selten und wertvoll sind.

Marienwerder

Marienwerder, heute Kwidzyn, ehem. Hauptstadt Westpreußens, das auf rund des Versailler Friedensvertrages zum Abstimmungsbebiet erklärt wurde, für welches vom März bis August 1920 insg. 43 versch. Marken erschienen. Von diesen wurden Mi 1 - 14 und Mi 30 - 43 von einer Druckerei in Mailand bezogen. Die Marken Mi 1 - 14 lassen sich stark spezialisiert sammeln, da versch. Papiersorten und Zähnungmaschinen verwendet wurden. Hinzu kommen Bogenrandstück mit Fabrikwasserzeichen, durch die Anordnung der MArken im Bogen entstandendene und mit postal. Angaben bedruckte vier Leerfelder am Seitenrand und auf dem Zwischensteg sowie Druckmängel. Diese MArken haben inf. Der bildl. Darstellung in der Sammlersprache die Bez. "1. Sargausgabe" erhalten. Im Juli/august folgte eine ebenfalls in Mailand entstandene bildl. ähnl. Ausgaba (Mi 30 - 43, 2. Sargausgabe) die philat. Nicht so ergiebig ist. Während des Transports der Mi. 1 - 14 von Mailand nach Marienwerder sollen umfangr. Diebstähle vorgekommen sein, was mit ein Grund für die zahlr. Aushilfsmarken Mi 15 - 19 gewesen ist. Germaniamarken wurden mit Aufdruck Commission Interalliee MArienwerder und teils neuem Wertübedruck versehen. Alle diese Aufdrucke, ganz bes. Mi 21 II, sind vielfach gefälscht worden. Es ist allergrößte Vorsicht geboten, auch bei den billigsten Werten, vor dem Erwerb ist die Befragung eiens Spezialprüfers unerläßlich.

Modena (Herzogtum)

Modena, ehem. Herzogtum in Italien mit eigener Staatspost und Marken ab 1852 (Mi 1 - 6). Eie 1859 gebildete provisor. Regierung, unter der fünf weitere MArken erschienen (Mi 7 - 11), leitete den Anschluß an das Königreich Sardinien (ab 1860 Italien) ein. Die MArken Modenas, deren Inschrift POSTE ESTENSI lautet (die Herzöge von Modena entstammten der Adelsfamilie der Este), sind mit wenigen Ausnahmen selten und wertvoll. Von Mi 7 - 11 sind private Neudrucke bekannt, die vom beginnenden Sammler nicht ohne weiteres als solche zu erkennen sind.

Neapel (Königreich)

Neapel, ehem. Ital Königreich, z.Z. der Markenausgabe genau "Königreich beider Sizilien", da 1816 Neapel mit Sizilien vereinigt wurde. Für den neapolitan. Teil dieses Königreiches erschienen 1858 sieben eigene Marken. Unter der 1860 gebildeten Provisorischen Regierung, die der Anschluß an das entstandene Königreich Italien vorbereitete, wurden zwei Marken verausgabt, die zu den großen Raritäten zählen (Trinacria). Nach dem Anschluß brachte die ital. Post als erste Postwertzeichen die im Michel - Katalog unter Italien Mi 1 - 8 verzecihneten Marken in auf neapolitan. Währung Tornese bzw. Grana und in den ehem. Sardinien - MArken angeglichener Zeichnung heraus.

Pisa - Provisorium / Pisa - Barfrankierung

Pisa - Provisorium, keine Marken - Aushilfsausgabe. Vielmehr ein Barfreimachung, die erforderlich wurde, nachdem auf dem Truppentransporter "Pisa" der Reichsmarine, der 1902 Ablösung nach China brachte, schon während der letzten Etappe der Hinfahrt der Bestand an Marken zu 5 Pf ausgegangen war, die in China für die Rückfahrt nicht nachbeschafft werden konnten. Der Zahlmeister befolgte genau die für solche Fälle erlassenne Dienstvorschrift für Marine - Schiffspost (was der Zahlmeister auf der "Vineta" 1901 nicht getan hat) und versah die von der Mannschaft aufgelieferten und eigentlich mit 5 Pf freizumachenden Postkarten links unten handschriftlich mit einer kleinen 5 und setzte links oben den Stempel KAISERL. DEUTSCHE MARINE - SCHIFFSPOST Nr. 2 auf. Die Nachfrankierung mit Reichspostmarken nahm nach Eintreffen der Sammelsendungen das Hof - Post - Amt vor, die Abrechnnung mit dem Zahlmeister erfolgte nach Rückkehr des Schiffes. Das Pisa - Provisorium ist im Gegensatz zum Vineta - Provisorium philat. als absolut einwandfrei anzusehen und als ganze Karte sehr wertvoll.

Romagna

Romagna = röm. Gebiete, noch heute unter diesem Namen bestehende ital. Provinz mit den wichtigsten Städten Bologna, FErrara und Ravenna, die sich 1859 vom Kirchenstaat lossagte, bis zum Anschluß an das Königreich Sardinen (später italien) eine provisor. Regierung bildete und einige MArken verausgabte, die gestempelt und ganz bes. auf Brief teils außerordentlich selten und wertvoll sind.

Saloniki

Saloniki - Ausgabe. Im Mai 1944 wurden für die deutschen Soldaten in Nordgriechenland vier aus zurückgelassenen Beständen stammende ital Militärpostmarken (Aufdruck P.M. auf Werten der Dauerserie) mit vierzeiligem Aufdruck zwischen zwei Zeilen Hakenkreuz Soldaten Päckchen Front Heimat als Zulassungsmarken verausgabt und trotz Verbotes des Oberkomanndos der Wehrmacht bis zum Rückzug im sEptember verwendet. Die Auflage der P.M. - Marken Mi 7 und 15 soll 6000, die der Mi 4 und 5 nur je 100 Stück betragen haben, woraus sich die große Seltenheit erklärt.

San Marino

San Marino. Diese winzige Republik weiß seit Jahrzehnten, wie man Sammler anlocken kann. Kaum ein Motivthema wurde ausgelassen, auch wenn keinerlei Zusammenhang mit dem Ausgabeland besteht. Die Zahl der verausgabten Marken ist sehr groß, zu groß im Verhältnis zum Postaufkommen der Einwohner einschl. der Touristen. Hinzu kommt, daß oft allzu lange Sondermarkensätze mit hohen Wertstufen erschienen sind, die sich auf Dauer nicht jeder Sammler leisten kann. Obwohl in dieser Beziehung seit wenigen Jahren eine Änderung eingetreten ist, die den aufzuwendenen Betrag für ein Neuheitenabonement erträglich macht und graf. und drucktechn. hervorragende MArken verausgabt werden, steht San Marino in der Beliebtheitsstatistik an rechter ungünster Stelle - Die Beschäftigung mit der Vorphilatelie und den erstn Marken sowie den in San MArino vor 1877 verwendeten Marken Sardiniens bzw. Italiens kann sehr reizvoll sein. Die Vervollständigung einer Sammlung ist schwierig, da einige Marken inf. Geringer Auflage selten sind, was auch für viele der Paket - und portomarken gilt.

Sardinien (Königreich)

Sardinien, ehem. Königreich, aus welchem durhc Zusammenschluß weiterer Teile Italiens das Königreich Italien entstanden ist. Sardinien verausgabte von 1851 - 1861 insg. 17 Marken. Von einigen gibt es Neudrucke, die der Sammler schwer von den Originalen unterscheiden kann; außerdem sidn gefährliche Fälschungen bekannt. Die AMrken des Königr. Italien ähnlen bildlich sehr den letzten Sardinien - Marken und werden desh. Mit diesen leicht verwechselt. Bis 1859 wurden Sardinien - Marken auch im Fürstentum Monako und 1862 in sAn Marino verwendet. Stücke mit entsprechenden Stempeln werden von Spezialsammlern gesucht.

Cavallini / Sardinische Pferdchen

Sardische Pferdchen, Bez. aus der Sammlersprache für 1819 bis 1836 im ehem. Königreich Sardinien verwendete Briefbogen mit zuerst blauer mit Linienumrahmung, dann farbloser Wertstempelprägung mit Perlenrahmen an der Stelle, auf der bei entspr. Faltung die Anschrift zu stehen kam.. Diese Bogen gehören demnach zu den ersten Ganzsachen. …

Sassone Katalog

Sassone - Katalog, beliebter ital. Katalog für die Marken Italiens, San Marinos, Triests und des Vatikanstaates.

Hermann E. Sieger

Sieger, Hermann E., 1902 - 1954, gründet 1922 die bek. und noch heute bestehende Markenhandlung, die sich auf die Beschaffung von Neuheiten, seinerzeit Zeppelinpost, bes. spezialisiert hat. Sieger trat auch als kenntnisreicher Philatelist hervor (Liechtenstein - Handbuch, Bearbeitung des Buches von Karl Köhler über Alt - Württemberg, Zeppelinpost - Katalog u.a.). Das Haus Sieger ist der philat. Literatur nach wie vor zugetan, verlegte das Württemberg - Werk von Wölffing - Seelig und gibt versch. Kataloge heraus. Alljährl. Wird der Siegerpreis für philat. Literatur verliehen. Das 1930 eröffnete Liechtensteinische Postmuseum in Vaduz geht wesentl. Auf die Initiative von H.E. Sieger zurück, der dem Land als Grundstock für das Museum sein umfangreich Liechtenstein - Spezialsammlung stiftete und der erste Kurator des Museums war.

Sizilien

Sizilien, seit 1816, d.h. z.Z. der Ausgabe von Postwertzeichen mit Neapel zum "Königreich beider Sizilien" vereinigt. Die graf. schönen sieben Marken sind infolge geringer Auflage und kurzer Verwendungszeit selten und sehr wertvoll; gestempelt sind sie durch den reizvollen Girlandenstempel von ästhetischer Schönheit, wenn diese Stempel so abgeschlagen worden ist wie vorgesehen, nämlich das Porträt des Herrschers umrahmend und nicht verunstaltend. Das Königreich beider Sizilien ging 1861 in das Königreich Italien auf.

Amgot / Allierte Militärregierung / Allierte Militärpost

Sizilien. Von Seiten der brit. - amerik. Militärregierung wurden im Herbst 1943 neun bes. Marken für Sizilien verausgabt.

Slowenien

Slowenien, Landesteil Jugoslawiens, in welchem während des 2. Weltkrieges zunächst Marken der ital. Verwaltungsbehörden, danach solche der Landespost unter dt. Aufsicht ( - >Laibach) und nach der Befreiung 46 weitere erschienen sind, hergestellt durhc Aufdruck auf der letzten dt. Ausgabe für Laibach, zahlr. Marken der Hitlerserie (aus Deutsches Reich Mi 781 - 827 sowie 514) und zwölf ung. Marken aus Mi 705 - 758, auch ISTRA.

Somalia

Somalia. 1960 aus dem ehem. Schutzgebiet Britisch - Somaliland und der Kolonie Italienishc - Somaliland entstandene unabhängige Republik in Afrika mit seither verh. vielen, aber ansprechenden und in den Nennwerten den normalen Portosätzen angepaßten und deshalb nicht teuren Neuheiten. Somalia kann als Sammelgebiet durchaus empfohlen werden.

Triest (Freistaat - Zone "B")

SST/VUJA, serbo - kroatisch = Freies Territorium/Militärregierung der jugoslaw. Armee. Inschrift bzw. Aufdruck auf 139 Frei, 18 Porto und je 5 Zwangszuschlag bzw. Zwangszuschlagportomarken Jugoslawiens für die unter jugoslawischer Verwaltung stehende Zone B von Triest.

Tobruch / Tobruk

Tobruch 21 - 6 - 41 - XX, zweizeil. Handstempelaufdruck auf Ital. - Ostafrika Mi 55 - 61 und 63, die auf ein Blatt Papier geklebt und mit einem erbeuteten brit. Kontrolstempel ARMY SIGNALS entwertet sind. Dieses Blatt wurde anläßlich der Rückeroberung von Tobruck während des Afrika - Feldzuges im 2. Weltkrieg ohne Genehmigung hergestellt und vertrieben. Es handelt sich um ein priv. Gedenkblatt ohne jegl. phil. Interesse.

Toskana (Großherzogtum)

Toskana, ehem. Großherzogtum in Italien, das von 1841 - 1859 insg. 16 Freimarken verausgabte, die inf geringer Auflage meist selten und weertvoll sind. Eine provisor. Regierung bereitete den Anschluß an das entstandene Königr. Italien vor, unter welcher weitere sieben Marken erschienen.

Trinacria

Trinacria, Begriff aus der Sammlersprache für die Mi 8 des ehem. Königr. Neapel, die anch der Volkserhebung unter der Provisor. Regierung am 6.11.1860 erschien. Zur Herstellung wurde die Truckplatte für Mi 1 verwendet und in dieser nur das G der Münzbezeichnung (=Grano) beseitigt und durch ein T NAchgestochen, da die Revolution eien Währungsumstellung in Tornese gebracht hatte. Die Bez. Trinacria leitet sich von dem dreiteiligen Wappen in Bildmitte ab, könnte also auch auf die seiben Marken der königlichen Post angewendet werden, doch wird unter einer Trinacria nur die blaue Marke verstanden, die schon nach wenigen Wochen durch Mi 9 (mit Savoyer - Kreuz) ersetzt wurde, weshalb die Trinacria ungebracuth zu den größten Weltraritäten und gestempelt zu den großen Seltenheiten gehört. Aber auch Mi 9 ist bes. ungebraucht mit vollem Gummi außerordentl. wertvoll.

Triest (Freistaat - Zone "A")

Triest, nach Ende des 2. Weltkrieges entstandenes kurzlebiges Postgebiet (1945 - 1954). Bis 1947 wurden ital. Marken mit Aufdruck A.M.G./V.G. bzw. TRIESTE/TRST verwendet. Danach erfolgte die Bildung des Freistaates Triest mit Teilung in die unter brit. - amerik. Aufsicht stehende Zone A und der Zone B, die Jugoslawien unterstellt war. Für die Zone A, die 1954 Italien zugesprochen wurde, erschienen zahlr. Ital. Marken mit Aufdruck AMG/F.T.T.. In der Zone B (seit 1954 zu Jugosslawien) kamen zunächst Freimarken eigener Gestaltung zur Verwendung, dann zahlr. Jugoslaw. Ausgaben mit Aufdruck STT/VUJA. Bes. die MArken der Zone A fielen Anfang der 60er Jahre der Spekulation anheim; anges. Der teils sehr geringen Auflagezahlen wurden die Ausgaben hochgespeilt. Heute spricht kaum noch jemand von Triest als Sammelgebiet. Viele Italien - und Jugoslawien - Sammler nehmen aber diese Marken gern als Anhang zu diesen Postgebiete hinzu.

Triest (Freistaat - Zone "B")

TRIESTE/TRST und I.V.1945. Aufdruck mit neuem Wertüberdruck auf elf ital. Marken, die 1945 von der jugoslaw. Militäsregierung für Triest verausgabt wurden.

Verrechnungsmarken (Servizio Commisioni)

Urkunden - Verrechnungsmarken, aus Italien 1913/25 bek. Markenart zur Verechnung für durch die Post bescahffte oder beglaubigte Urkunden u.ä.

Vatikan

Vatikanstaat. Dieses erst 1929 entstandene und räumlich gesehen kleinste Postgebiet der Welt ist gewissermaßen die Fortsetzung des Kirchenstaates Die Marken des Vatikanstaates werden in aller Welt gern gesammelt. Man befleißigt sich einer vernünftigen Ausgabepolitik; ein Neuheitenabonement strapaziert den Sammler nicht. Einige Ausgaben bzw. Einzelmarken bis in die 50er Jahre hinein sind inf. niedriger Auflagen recht teuer. Verausgabt werden nur MArken mit auf den Vatikan bzw. kirchl. Ereignisse, Gedenktage usw. bezogenen Themen, weshalb die Vatikan - MArken bes. bei Motivsammlern entspr. Richtung begehrt sind. Mit einigen Paket - und Portomarken kann dieses Sammelgebiet vervollständigt werden.

Veroneser Postfälschung

Veroneser Fälschung, Bez. Für die Marken Mi 3 und 4 von Lombardei - Venetien (Österreich), die 1853 in Kupfertiefdruck statt Buchdruck als Postfälschung teils unerkannt verwendet wurden und gestempelt bzw. auf Ganzbrief äußerst selten und wertvoll sind.

Zante

Zante, griech. Sakynthos (auch Zakyntos), im Westen dem Peleponnes vorgelagerte, zur Gruppe der Ionischen Inseln gehörende und im 2. Weltkrieg zunächst von Italien, im oktober 1943 von Deutschland besetzt Insel, für deren Landespost drei Marken der ital. Besetzungsausgabe mit zweizeiliger Handstempelaufdruck im Kastenrahmen (Zante in griechischen Buchstaben und 2.X.43) erschienen, die inf. Des Rückzuges nur acht Tage im Verkehr waren und gestempelt meist gefälligkeitsentwertet sind.

Zara / Zadar

Zara, STadt in Dalmatien, die mit etwas Hinterland vor dem Weltkrieg eine ital. Exklave war und nach dem Abfall Italiens von Deutschland besetzt wurde. Die seit Kriegsanfang bestehende Landespost konnte weiterarbeiten und verausgabte ab 1.10.1943 Restbestände ital. Marken mit dreizeiligem Aufdruck Deutsche BesetzungZara, später ZARA zwischen waagerechten Linien. Es gibt 38 versch. Frei -, Luftpost - und Eilmarken sowie elf Portomarken. Die Auflage der einzelnen Wertstufen waren sehr unterschiedlich; sie betrugen z.B. bei Mi 17 nur 71, Mi 18 nur 32 und Mi 19 nur 47 Stück, woraus sich der außerordentlich hohe HAndelspreis erklärt. Die Zara - MArken sind mehrfach und teils schwer erkennbar gefälscht worden; vor Erwerb ist die Einholung eines Gutachtens bei einem Spezialprüfer unerläßlich.